Die zweite Saison in der NLB stellt die Limmattaler vor grössere Herausforderungen. Nun ist definitiv, dass sie sich in den Playouts beweisen müssen.
Mit nur noch fünf verbleibenden Qualifikations-Spielen war es für die Limmattaler vor der zweitletzten Doppelrunde rechnerisch noch möglich, den direkten Ligaerhalt zu sichern. Doch mit dem Tabellenführer aus Thun wartete am Samstag gleich ein grosser Brocken auf die Urdorfer. Zudem waren sie in jeder Situation auf fremde Schützenhilfe angewiesen.
Nichtsdestotrotz waren die Limmattaler zusammen mit Fribourg die einzigen, die den Thunern in dieser Qualifikation drei Punkte abknöpfen konnten. In der berühmt berüchtigten Multifunktionshalle für Unihockey und Rollhockey, kurz MUR, mussten die Urdorfer allerdings bis anhin jedoch nur Niederlagen verkraften. Und trotz zahlreicher krankheits- und verletzungsbedingter Abwesenheiten, reisten rund 17 Limmattaler Feldspieler guten Mutes ins Berner Oberland.
Im Startdrittel wollte keine der beiden Mannschaften so richtig das Zepter an sich reissen. Thun stimmte sich wohl auf einen gemütlichen Nachmittag ein, während die Limmattaler den Tritt ins Spiel ebenso wenig fanden. So musste eine Strafe gegen die Urdorfer für den ersten Torerfolg der Heimmannschaft sorgen. Torkelsson vollendete in der 13. Spielminute nach einem schnellen Querpass zum 1:0. Mit dieser Führung gingen die Berner allerdings fahrlässig um. Mit den Gedanken wohl schon in der ersten Pause, liessen sie rund 30 Sekunden vor der Sirene Zahner ziehen, welcher den mitstürmenden Friedli bediente, der den schnell vorgetragenen Konter sehenswert zum Ausgleich abschloss. Und damit noch nicht genug, denn die Limmattaler holten sogleich zum Doppelschlag aus. Pfau nutzte genau sieben Sekunden vor Drittelsende eine Standardsituation zur Limmattaler 1:2 Führung aus.
Kalt geduscht kam die Pause für die Thuner, wenn auch ein wenig zu spät, dann wohl doch noch zur rechten Zeit. Im zweiten Spielabschnitt zogen die Thuner mehr und mehr ihr schnelles und ballorientiertes Spiel auf, wodurch die Limmattaler des Öfteren in die eigene Hallenhälfte zurückgedrängt wurden. Die Defensive der Gäste liess aber lange Zeit keine Tore zu, auch dank einigen hervorragenden Taten Maurers im Kasten der Limmattaler. So dauerte es dann bis zur 36. Minute, ehe der Ausgleich für die Thuner dann doch noch nach einem Weitschuss fiel. Mit diesem Zwischenresultat ging es zumindest auf der Anzeigetafel ausgeglichen zum zweiten Mal für die Teams in die Garderoben.
Den Start ins Schlussdrittel fanden ganz offensichtlich die Gastgeber besser. So brauchten sie gerade einmal 5 Minuten, um mit drei Längen in Front zu ziehen. Ein solches Resultat in gewohnter Manier gegen Thun aufzuholen war schon eine Herkulesaufgabe. Mit deutlich dezimiertem Kader schien es ein Ding der Unmöglichkeit. Die Urdorfer taten jedoch ihr Möglichstes, um die Hoffnung darauf nicht ersticken zu lassen. Doch mit einem deutlich höher gestellten System und in den letzten Minuten ohne Maurer zwischen den Pfosten, mussten die Limmattaler bis Spielschluss nochmals drei Gegentreffer hinnehmen.
Obwohl das Resultat lange Zeit ausgeglichen war, muss eingestanden werden, dass der Sieg der Berner Oberländer auch in dieser Höhe in Ordnung geht. Waren sie doch über weite Strecken die überzeugendere Mannschaft. Gleich am darauffolgenden Tag hatten die Limmattaler jedoch die Chance auf wichtige drei Punkte im Strichkampf, gastierten doch die Langenthaler in Urdorf.
Die Wiederaufsteiger aus dem Oberaargau hatten wohl nur wenige gute Erinnerungen an die Zentrumshalle. Mussten sie sich in der Auf-/ Abstiegsserie vor zwei Jahren zweimal hier den Limmattalern geschlagen geben.
Die Partie begann allerdings äusserst ausgeglichen, mit einem kleinen Chancenvorteil für die Urdorfer Gastgeber. Doch die Chancen waren nicht wirklich zwingend, weshalb auch der Langenthaler Torhüter lange Zeit nicht hinter sich greifen musste. Zu taktisch agierten beide Mannschaften und niemand wollte in Rückstand geraten. So dauerte es bis zur 19. Spielminute, ehe der rekonvaleszente Widmer sich ein Herz fasste und von der Mittellinie abzog. Sein Schuss wurde zwar abgefangen, jedoch reagierte Friedli am schnellsten und stocherte die Kugel zum 1:0 über die Linie. Zu einer umgehenden Reaktion waren die Langenthaler zunächst nicht in der Lage, womit es mit dieser knappen Führung für die Limmattaler zum Pausentee ging.
Dieser schien den Gästen besser geschmeckt zu haben, benötigten sie doch gerade einmal knapp zwei Minuten, ehe sie mit einer Freistossvariante passgenau zum Ausgleich einschiessen konnten. Das rund sieben Minuten später folgende 1:2 muss dann leider unter der Rubrik «Slapstick» abgelegt werden. Mit einem halbhohen Ball in den Slot versuchten die Gäste ihr Glück zu erzwingen. Und dieses schien ihnen äusserts hold, als der Verzweiflungs-Backhand-Volley seinen Weg via Torstange seinen Weg ins Netz fand. Als kurz nach Spielhälfte mit dem jüngsten Wenk noch ein Limmattaler auf die Strafbank geschickt wurde, waren die Oberaargauer in einer hervorragenden Situation, den Score weiter zu erhöhen. Doch an diesem Tag hielt das Boxplay der Limmattaler dicht und im Gegensatz zur ersten Pause, mussten die Urdorfer diesmal mit einem knappen Rückstand in die Katakomben.
Zunächst schien die Pausenansprache des Trainerduos Spahija/Hunziker Früchte zu tragen. So vollendete A. Ladner mit einem satten Schuss einen Konter, welchen er kurz zuvor selbst eingeleitet hatte, nach Assist von Jordan. Die Freude der Limmattaler über den Ausgleich währte allerdings nicht lange. In kurzer Abfolge waren die Langenthaler dreimal hintereinander erfolgreich und zogen bis zur 53. Minute auf 2:5 davon. Eine Aufholjagd war an diesem Abend aber alles andere als unmöglich. Allerdings musste diese nach einer fraglichen Zeitstrafe gegen die Urdorfer ein wenig vertagt werden. So richtig los ging sie schlussendlich in der 58. Minute, als sich gleich zwei Langenthaler auf der Strafbank wiederfanden. Mit erdrückender numerischer Überzahl verkürzten die Limmattaler in der 59. Minute durch den späteren Best-Player Jordan auf 3:5. Und exakt acht Sekunden nach Wiederanpfiff nahm sich Wenk ein Vorbild an Jordan und versenkte die Kugel ebenfalls mit einem platzierten Weitschuss zum Anschlusstreffer. Die Matchuhr zeigte noch 72 zu spielende Sekunden an. Erneut ersetzten die Limmattaler ihren Torhüter Bergström mit einem weiteren Feldspieler, doch das kleine Urdorfer Wunder wollte ihnen nicht gelingen.
Mit diesen zwei Niederlagen ist die direkte Playoff-Qualifikation für die Limmattaler nun auch rechnerisch nicht mehr möglich. Somit gilt nun der volle Fokus auf die letzten drei Qualifikationsspiele, in welchen noch zwei Gegner warten, die auch potenzielle Widersacher in der Playout-Serie sein können. Somit haben es die Limmattaler nun in den eigenen Händen sich einerseits in eine gute Ausgangslage mit möglichem Heimrecht zu spielen und andererseits ein gutes Gefühl gegen mögliche Gegner zu holen.
Das erste dieser verbleibenden Qualifikationsspiele findet in der weiten Bündner Ferne statt. Am Samstag, 08.02.2025 wird die Partie gegen die eisernen Murmeltiere aus Davos um 18.00 Uhr angepfiffen. Und auch wenn das Sportzentrum Arkaden nicht gerade am Weg liegt, kann ein Besuch im nahegelegenen Skigebiet optimal mit dem NLB-Spiel ausgeklungen werden lassen. Über jede lautstarke Unterstützung in der Halle aber auch jeder telepathischen aus der Ferne freut sich die gesamte Mannschaft!