Die Urdorfer sichern sich den Sieg auch im zweiten Spiel der Playoutserie gegen Davos.
Die Gäste aus Davos reisten bereits mit ein wenig Rücklage ins Unterland. Nach der Startniederlage von vor einer Woche, musste unbedingt ein Sieg her, um nicht mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Die Limmattaler hingegen fanden sich in der angenehmen Ausgangslage wieder, zuhause die Weichen weiter in eine gute Richtung zu stellen.
Die Startformationen der Davoser präsentierten sich im Gegensatz zu denen der Limmattaler in neuer Zusammensetzung. Doch entgegen dem Plan der Gäste fanden die eingespielten Linien der Limmattaler den besseren Tritt in die Partie. In der sechsten Minute setzte sich die dritte Sturmformation um Bär, Galsterer und Friedli hinter der gegnerischen Grundlinie fest. Offensivverteidiger Ingold stocherte ebenfalls mit, ehe sich Friedli anschliessend geschickt in eine Abschlussposition löste. Aus spitzem Winkel überraschte er Freund und Feind mit einem passgenauen «Schlirgg» unter die Querlatte. Mit der frühen Führung im Rücken schienen sich die Gastgeber vorerst zufrieden zu geben. Nur so ist die Flaute im mittleren Abschnitt des Startdrittels erklärbar. Das wiederum taktikgeprägte Spiel beider Mannschaften verhinderte in dieser Phase weitere Torerfolge. Erst in der 17. Minute waren die Urdorfer erneut erfolgreich. Friedli setzte zum richtigen Zeitpunkt aggressiv nach und eroberte die Kugel. Danach legte er zum aufmerksam aufgerückten Bär ab, welcher wie aus dem Bilderbuch, halbhoch ins weite Eck vollendete. Wie es ich für die äusserst knappe Serie gehört, ging es jedoch nicht mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause. Die Davoser konnten gleich in einem der darauffolgenden Einsätze einen Abpraller mit zwei finessierten Volleys in den Anschlusstreffer umwandeln.
Aus den Katakomben kamen zumindest die Davoser wieder mit neu zusammengestellten Linien. Die Mannschaften neutralisierten sich bis zur Spielhälfte grösstenteils gegenseitig. Erst in der 32. Minute wurde es ernsthaft gefährlich, als die Limmattaler ihr Powerplay aufziehen konnten. In diesem brillierte der baldige Data Scientist der Wiener Linien GmbH & Co KG mit dem richtigen Riecher. Im genau richtigen Moment schlängelte er sich, wie die Streckenführung der U4 zwischen Hütteldorf und Heiligenstadt, in den gegnerischen Slot. Dort musste Zwirner nur noch seinen Stock hinhalten, um die Hereingabe Hasenböhlers zum 3:1 zu verwerten. Das Spiel war bis zur zweiten Sirene geprägt durch Strafen auf beiden Seiten, welche jedoch keine Konsequenzen auf der Anzeigetafel mehr nach sich zogen. Wer sich nun auf ein kontrolliertes Herunterspielen der Zeit gefreut hatte, wurde gleich zu Beginn des Schlussdrittels bös überrascht.
Denn die Pausenansprache schien den Murmelis aus den Bergen deutlich besser bekommen zu sein. Erster Einsatz: Anschlusstreffer zum 3:2. Zweiter Einsatz: Ausgleichstreffer zum 3:3. Und dies alles in gerade einmal 42 Sekunden. Damit wieder alles auf Anfang. Und dennoch schien der bisherige Spielverlauf eher in Richtung der Limmattaler zu schlagen. So auch als die Gastgeber in der 49. Minute erneut mit einem Feldspieler mehr auflaufen durften. Doch auch diesmal hielt das Davoser Boxplay dicht. Wenige Augenblicke nach Ablauf der Zeitstrafe mussten sie aber dann doch den erneuten Führungstreffer der Limmattaler hinnehmen. Playout-Pfau fasste sich an der Mittellinie ein Herz und brachte die Kugel in die gefährliche Zone. Dort behielten die beiden Ladner Zwillinge die Lufthoheit und V. Ladner spitzelte das Spielgerät über die Linie. Somit auch auf der Anzeigetafel wieder Vorteil Limmattal. Aber wie so oft an diesem Abend und in dieser Serie fanden die Davoser eine passende Antwort. Rund drei Minuten vor Spielschluss glichen sie erneut aus. Die meisten Zuschauer stellten sich an diesem fortgeschrittenen Samstagabend somit auf eine Verlängerung ein. Doch Hasenböhler und Peraro hatten sich wohl noch an der Fasnacht verabredet und hatten gar kein Bock die Sache noch in die Länge zu ziehen. Hasenböhler brachte die Kugel mit dem Motto «mal füre und denn luege» zu Peraro, welcher in klassischer Manier einfach backhandvolley draufhaute und 22 Sekunden vor Abpfiff die Limmattaler ins Glück schoss.
Damit steht es in der Serie bereits 2:0 für die Limmattaler. Doch der letzte Sieg einer solchen Serie ist bekanntlicherweise der schwierigste. Für die Davoser, welche an diesem Abend für fast jede Situation eine passende Antwort bereit hatten, gilt nun verlieren verboten, wenn sie nicht die Extrarunde via Auf-/Abstiegsplayoffs drehen wollen. Die Ausgangslage für die Limmattaler sieht da ein wenig rosiger aus. Und dennoch ist auf ihrer Seite auch noch kein Blumentopf gewonnen. Und wer weiss, wenn es so weiter geht, dann könnte auch noch das, zugegebenermassen auf überschaubarem Niveau geführte Topscorer-Rennen der Limmattaler nochmals heiss werden.
Bereits den ersten von insgesamt drei «Matchbällen» haben die Limmattaler am kommenden Samstag in Davos. Mit einem Sieg beenden die Urdorfer ihre Saison mit dem Ligaerhalt. Die Davoser können mit einem Erfolg ihrerseits die Saison der Limmattaler um mindestens eine Woche verlängern. Über zahlreiche und lautstarke Unterstützung freut sich die gesamte Mannschaft. Anpfiff der Partie in Davos ist um 18.00 Uhr.