Herren NLB: Gute Leistung wieder nicht belohnt

Spielbericht

Zum Abschluss der Hinrunde reisten die aus vielen vergangenen Duellen bestens bekannten Fribourger nach Urdorf.

Vor allem im Kalender des Urdorfer Neuzugangs Silvio Halter wurde das erste Spiel gegen seinen ehemaligen Verein, bei welchem er die letzten fünf Jahre seine Dienste verrichtete, sicherlich mit einem dicken roten Kreuz markiert. Doch auch bei vielen weiteren Akteuren, hüben wie drüben, haben diese Duelle einen speziellen Stellenwert inne.

Die Teams schenkten sich von Beginn weg nur wenig. So nutzten die Westschweizer Gäste in der fünften Spielminute gleich eine der spärlichen Torchancen zur 0:1 Führung aus. Der frühe Dämpfer hielt jedoch nicht lange an. Bereits in der siebten Minute schnappte sich der ebenfalls seit dieser Saison für Limmattal wirbelnde Schaub die Kugel an der Mittellinie, umkurvte einen Verteidiger und vollendete passgenau via Pfosten zum verdienten Ausgleich. Rund 40 Sekunden später bediente sich Papa Ingold an einem Abpraller und vollendete genauso präzise via desselben Pfosten wie zuvor Schaub. Innerhalb einer Spielminute drehten die Limmattaler die Partie und führten somit zum ersten Mal an diesem Abend. Die Fribourger schienen im Startdrittel ein wenig von der Rolle und fanden keine wirksamen Lösungen. Während das vorabendliche Cup-Spiel sicher auch seinen Beitrag hatte, verteidigten die Urdorfer äusserst konsequent, weshalb Maurer im Kasten der Hausherren bis dahin einen eher ruhigen Abend verbringen durfte. Die Torchancen der Urdorfer häuften sich zunehmend, doch die Versuche zum Ausbau der Führung blieben zunächst erfolglos und wurden in der 16. Minute durch eine kleine Zeitstrafe zusätzlich unterbrochen. Auch mit einem Feldspieler mehr traten die Gäste zu wenig zwingend auf und liessen diese vorzügliche Möglichkeit zum Ausgleich ungenutzt verstreichen. So waren es dann wiederum die Limmattaler, welche noch vor der ersten Sirene ein weiteres Mal jubeln durften. Hasenböhler fand mit einem weiten Zuspiel den quirligen Peraro, welcher sich gekonnt seines Gegenspielers entledigte und wie aus dem Lehrbuch halbhoch ins weite Toreck vollendete. Mit dem verdienten Zwischenstand von 3:1 verabschiedeten sich die beiden Teams in die Katakomben.

Die Pausenansprachen der beiden Coaches hatten keinen weltbewegenden Einfluss auf die Partie. Limmattal startete auch das Mitteldrittel mit viel Kontrolle, obwohl die Fribourger nun ein wenig früher begannen den Spielaufbau der Gastgeber zu stören. Und zu keinem Glück kam für die Romands in der 23. Minute auch noch Pech dazu. In dieser versuchte Fribourgs Topscorer Pesu einen Querpass A. Ladners zu dessen Zwi-Bru V. Ladner zu unterbinden und versenkte die Kugel regelrecht im eigenen Tor. Nach diesem Lapsus fanden die Saanestädter aber immer besser in die Partie und die Kadenz, mit welcher Maurer aktiv ins Spielgeschehen eingreifen musste, nahm deutlich zu. Bis zum zweiten Treffer der Gäste mussten sich diese jedoch bis zur 36. Minute gedulden. Nach einer, aufgrund der vorangegangenen Aktion, als unglücklich abzustempelnden Situation verkürzten sie auf zwei Längen. Und noch dicker kam es in der 39. Minute als sich, zur Verwunderung fast aller Beteiligten, erneut ein Limmattaler auf der Strafbank wiederfand. Und wie, wenn es in einem, je nach Sichtweise, schlechten Drehbuch stehen würde, erzielte das Westschweizer/Finnische Powerplay praktisch mit der Pausensirene den Anschlusstreffer zum 4:3.

Das Schlussdrittel versprach somit einiges an Spannung. Die Limmattaler mit dem Versuch die Führung zu bewahren und die Fribourger mit dem Versuch die Partie endgültig zu drehen. Das Momentum schlug nach dem Paukenschlag unmittelbar vor der zweiten Pause nun zu den Gästen aus. Beide Teams spielten mittlerweile auf absoluter Augenhöhe und gestalteten eine für die Zuschauer attraktive Partie mit hochstehendem Unihockey. Beide Schlussmänner erledigten ihren Job hervorragend. Und doch kamen die Üechtländer in der 46. Minute mit einem Weitschuss zum 4:4 Ausgleich. Mit diesem Treffer wurde die Partie zwar resultatmässig neu lanciert, der positive Aufschwung deutete aber bereits seit einigen Minuten auf ein besseres Ende der Gäste. Mit einem etwas glücklichen Doppelschlag in der 56. Minute, dank welchem sie innert kürzester Zeit auf 4:6 stellten, schien die Messe schon fast gelesen. Auch das Time-Out des Limmattaler Coaching-Staffs konnte die drohende Niederlage nicht mehr abwenden. Und obwohl die Urdorfer auch in den letzten Minuten noch alles Mögliche versuchten, zumindest eine Verlängerung zu erzielen, scheiterten jegliche Versuche. Vielmehr betrieben die Fribourger noch resultatmässige Aufhübschung, womit zu Spielschluss ein zu klares Verdikt von 4:8 auf der Anzeigetafel stand.

Die Partie folgte damit einem klaren Muster. Limmattal dominierte zu Beginn der Partie und gab in der Folge von Minute zu Minute ab, während bei den Saanestädtern genau das Gegenteil geschah. Erneut konnten die Urdorfer mit einem weit vor ihnen platzierten Team nicht nur mithalten, sondern sich vielversprechende Vorteile erspielen. Diese dann clever auszunützen, scheint aktuell die grösste Problemzone zu sein.

Mit dem elften Qualifikationsspiel ist die Hinrunde abgeschlossen. Nach dieser stehen die Limmattaler zwar auf unter dem Strich, jedoch punktgleich mit den 8.-Platzierten Davosern. Verglichen mit der, in der Lokalpresse hochgelobten Hinrunde der vergangenen Saison fehlen lediglich zwei Punkte. Und auch zum fünften Tabellenrang (Abschluss nach der Qualifikation der letzten Spielzeit) fehlen aktuell lediglich fünf Zähler. Diese Situation, sowie der Umstand, dass man dem unangefochtenen Ligakrösus UHC Thun (10 Siege in 11 Spielen und +56 Tordifferenz) die einzige Saisonniederlage zufügen konnte, verheisst viel Gutes für die Rückrunde.

Diese beginnt bereits am kommenden Sonntag gegen einen direkten Konkurrenten um die Playoff plätze, Ticino Unihockey. Die Partie wird aufgrund der unvorteilhaften und weiterhin stark von Nepotismus abhängigen Hallensituation in Urdorf im Exil in der Kreisschule Mutschellen in Berikon ausgetragen. Spielbeginn ist am 24.11. um 18.00 Uhr. Auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung freut sich das gesamte Team.

Zu guter Letzt etwas in eigener Sache. Die gesamte Mannschaft und ich persönlich wünschen einem ganz speziellen «Papi» von Herzen alles Gute und viel Kraft in der bevorstehenden Zeit! Du wirst immer ein Teil von uns bleiben und alle erinnern sich gerne mit einem lachenden und weinenden Auge an die Zeit, die du mit uns verbracht hast. Viel Liebi für Dich!!

20.11.2024
Flavio Schneider
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