Herren NLB: Erste Hauptprobe missglückt

Spielbericht

Im hoch gelegenen Davos verpassen die Limmattaler einen wichtigen Schritt in Richtung Heimrecht zu gehen.

Die wohl schmählichste Heimniederlage ging in dieser Saison gegen die Davoser verloren. Gerade einmal ein Tor brachten die Limmattaler damals zustande und verloren das Hinspiel mit 1:3. Die lange Anreise der meisten Zürcher sollte sich also am vergangenen Samstag lohnen und man wollte unbedingt mit drei Punkten wieder gen Flachland abreisen.

Die Urdorfer fanden den engagierteren Start in die Partie. Doch wirklich brenzlig wurde es vor dem Kasten der Gastgeber zunächst noch nicht. Man merkte es beiden Mannschaften an, dass niemand früh in Rückstand geraten wollte. Die Davoser, um zwei Punkte vor den Limmattalern in der Tabelle klassiert, wollten genauso wenig das Heimrecht in den bereits feststehenden Playouts abgeben. Und trotz ihres pflichtbewussten Verteidigens mussten sie in der 18. Minute schliesslich doch das 0:1 hinnehmen. Hasenböhler, kurz zuvor noch als nicht ganz so guter Unihockey-Spieler wie sein kleiner Bruder verhöhnt, strafte alle Neider Lügen und zimmerte die Kugel trotz Rücklage ansatzlos in den weiten Winkel. Mit der knappen Führung verabschiedeten sich die Teams zum ersten Pausentee.

Dieser schien dem Heimteam besser bekommen zu sein. Drehten sie doch innerhalb weniger Minuten im Mitteldrittel die Partie und gingen 2:1 in Führung. Zuerst sorgte ein Ablenker vor dem dadurch machtlosen Maurer für den Ausgleich, ehe die Murmeltiere einen etwas chaotischen Wechsel der Limmattaler gekonnt zur Führung ausnutzten. Kurz nach Spielhälfte kam es dann gleich noch dicker für die Zürcher. In Unterzahl fand ein platzierter Weitschuss irgendwie seinen Weg an Freund und Freund vorbei in die Maschen. Von der Anzeigetafel flackerte nun, anhand des Spielgeschehens, nicht wirklich viel Repräsentatives. In der 35. Minute durften dann aber auch die Urdorfer ihr Powerplay aufziehen. Dieses reüssierte eine Spielminute später in Form von Nicolas «WaSa 2» Jordan sogleich zum Anschlusstreffer. Mit der Ruhe und Geduld eines abgeklärten Powerplay-Points verzögerte Jordan seinen Abschluss bis die entscheidende Lücke frei wurde, welche er sogleich auch passgenau traf. Somit war für das Schlussdrittel wieder alles offen.

Diesmal erwischten die Limmattaler den besseren Start. Hasenböhler konnte nach einer schönen Einzelleistung mit einem noch platzierteren Schuss als im Startdrittel zum 3:3 ausgleichen. Und kurz darauf bot sich den Limmattalern zusätzlich die Möglichkeit dank numerischer Überlegenheit wiederum in Führung zu gehen. Gleich für 2+2 Minuten musste ein Akteur der Hausherren verdienterweise auf die Strafbank, als er sich wohl kurz in der Sportart seines Namensvetters wiederfand. Zwar hätte nach dem darauffolgenden Wutausbruch gleich diskussionslos die Dusche gerufen, doch der offensichtliche verpasste Einsatz des roten Kartons soll nur eine kleine Randbemerkung bleiben. Auf dem Feld sich Peraro den ihm zugestandenen Platz dankend an und versorgte die Kugel passgenau am nahen Pfosten. Im zweiten Teil der grossen Bankstrafe wollte den Limmattalern dann der Ausbau der Führung jedoch nicht gelingen. Ebenso wenig, wie in den darauffolgenden Minuten, als die Spielweise der Flachländer langsam aber sicher in Chancenwucher überging. Ein ums andere Mal wurden Hochkaräter liegengelassen, ohne daraus Kapital zu schlagen. Somit kam es wie es kommen musste und die knappe 3:4 Führung reichte nicht aus, um über die Zeit gerettet werden zu können. Rund vier Minuten vor regulärem Spielschluss stocherte ein Murmeli das Weisse über die Linie zum umjubelten Ausgleich.

In der Verlängerung zeigte sich ein ähnliches Geschehen wie zuvor im eigentlichen Entscheidungsdrittel. Die Limmattaler zwar die bestimmendere Mannschaft, doch 96 Sekunden nach Wiederanpfiff mussten sich die Limmattaler wiederum für zwei Minuten nur zu viert gegen die drohende Niederlage wehren. Diese Chance liessen sich die Hausherren dann nicht nehmen und sicherten sich erneut mit einem Weitschuss den Zusatzpunkt.

Aufgrund des Spielverlaufs fühlte es sich für die Urdorfer definitiv mehr nach zwei verlorenen als einem gewonnenen Punkt an. Doch auch nach solchen Spielen bleibt in dieser Saisonphase nicht viel mehr übrig als «Aufstehen, Krone richten, Weiterspielen».

Bereits am kommenden Wochenende stehen die beiden letzten Spiele der Qualifikation an. Am Samstag steht zunächst zuhause ein weiterer potentieller Playout-Gegner auf dem Spielplan. Die Regazzi Verbano aus Gordola müssen die beschwerlich lange Reise in die Deutschschweiz auf sich nehmen. Um 18.00 Uhr wird die Partie in der Zentrumshalle freigegeben. Einerseits als letzte Hauptprobe zu verstehen, andererseits ein äusserst wichtiges Spiel, um das Heimrecht in in den Playouts zu sichern. Gleich tags darauf dürfen die Limmattaler dann in Richtung Westen reisen. Einen Weg, den sie bereits öfters hinter sich bringen durften. Auswärtsspiele in der St. Croix in Fribourg haben schon fast etwas Nostalgisches. Diese Partie wird am Sonntag um 17.00 Uhr angepfiffen. Bei beiden Spielen freut sich die gesamte Mannschaft auf lautstarke Unterstützung!

12.2.2025
Flavio Schneider
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