Herren NLB: Souveräner Cup-Sieg

Spielbericht

Dank einer schlussendlich abgeklärten Leistung überstehen die Limmattaler auch die dritte Runde des Mobiliar Unihockey Cup.

Obwohl Coach Behar Spahija dem Schweizer Cupwettbewerb bekanntermassen wenig abgewinnen kann, reiste das Fanionteam von Unihockey Limmattal am späten Sonntagabend mit einer grossen Portion Motivation nach Zollbrück. Erstens wollte man die rund 250 Kilometer nicht vergebens absolviert haben, zweitens hatte man mit dem Gegner Unihockey Schüpbach aus der 1. Liga noch eine Rechnung offen. Die Emmentaler fügten den Limmattalern nämlich die einzige Niederlage in der regulären Spielzeit der Aufstiegssaison 2022/2023 zu, notabene just vor den alljährlichen Weihnachtsfeierlichkeiten. Damit genug Vorgeplänkel, nun zum Spiel.

Beide Teams agierten zu Beginn wenig zielstrebig und fehleranfällig im Spielaufbau, was Mitte August nicht weiter erstaunlich ist, absolvierten sie doch bis vor Kurzem noch ein intensives Sommertraining. Trotz des eher unkoordinierten Defensivverhaltens der Gastgeber bekundeten die Gäste aus Zürich viel Mühe gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen, was auch der physischen und aufopferungsvollen Spielweise der Schüpbacher geschuldet war. In der 13. Minute brauchte es dann einen ersten Geniestreich des kongenialen Trios Hasenböhler, Zahner und Peraro, welche sich in ebendieser Reihenfolge den Ball direkt zuschoben, sodass Letzterer nur noch einzuschiessen brauchte. Die Führung hielt jedoch nur etwas mehr als eine Minute, da das Heimteam seinerseits einen Geniestreich folgen liess. Wälchli, welcher sonst eher durch sein rücksichtsloses Körperspiel als durch technische Finesse auffiel, lenkte einen weiten Ball von Stucki unhaltbar vor dem Gehäuse von Neo-Limmattal-Goalie Bergström ab und traf somit zum, zu diesem Zeitpunkt verdienten, Ausgleich. Zwei Zeigerumdrehungen später durfte sich wenig überraschend erstmals das Limmattaler Powerplay installieren. Nach einigen gefährlichen Abschlüssen war es in der 17. Minute ein halbhoher Schuss von Jordan, der den Weg an den verteidigenden Beinen vorbei in die Maschen fand. Somit gingen die oberklassigen Zürcher mit dem kleinstmöglichen Vorsprung in die erste Drittelspause. Der zweite Spielabschnitt gestaltete sich dann schon eher nach dem Gusto des Limmattaler Trainerstaffs. Die Zürcher traten kontrollierter und gefährlicher auf und verzeichneten vermehrt gute Torchancen. Doch auch die Berner wurden durch schnell vorgetragene Konter immer wieder gefährlich. Bergström blieb jedoch stoisch ruhig und vereitelte die entstehenden Torchancen mühelos. In der 29. Spielminute beförderten sich dann zwei weitere Limmattaler Neuzugänge ins Rampenlicht. Ex-GC-Junior Schindele bediente den Ex-Fribourger Halter, welcher den Ball kompromisslos ins Netz zimmerte und auf 1:3 erhöhte. Kurz darauf war es erneut der Offensiv-Dreizack um Hasenböhler der das Skore nach oben schraubte. Diesmal vollendete Zahner auf punktgenaues Zuspiel vom späteren Bestplayer Peraro. Als Andris Ladner kurz vor Erklingen der zweiten Sirene dann ein erfolgreiches Pressing seines Bruders Valentin zum 1:5 vollenden konnte, war das Spiel resultatmässig entschieden. Das dritte Drittel wurde allerdings nochmals nervenaufreibend, was bei der intensiven Spielweise des Heimteams durchaus zu erwarten war. Nach dem Powerplay-Treffer zum 2:5 durch Rüegsegger in der 46. Minute witterten die Schüpbacher ihre Chance und setzten die Limmattaler Verteidigung zusehends unter Druck. Dabei bewegten sie sich des Öfteren nahe, wenn nicht gar über der Grenze des Erlaubten. Leidtragender dieser Vorgehensweise war in der Folge Limmattals Defensivspezialist Widmer, welcher sich nach einem harten Zweikampf zum zweiten Mal innert Jahresfrist die linke Schulter auskugelte. Nach kurzer Unterbrechung, in welcher der Unglücksrabe ins Langnauer Spital befördert wurde, konnte die Partie in etwas ruhigerem Fahrwasser fortgesetzt werden. In der 59. Minute gelang Friedli dann noch der Treffer ins leere Tor, welcher den souveränen und nie gefährdeten Sieg endgültig besiegelte.

Im Anschluss bewies Neo-Captain Louis Pfau dann besondere Führungsqualitäten und beorderte die ganze Mannschaft zum wohlverdienten Siegesschmaus im «besten Döner der Region», während man darauf wartete, dass Widmers Schulter wieder fachmännisch an den richtigen Ort und Stelle manövriert wurde.

In der nächsten Runde des Cups trifft Unihockey Limmattal damit am 21. September auf den Ligakonkurrenten UHC Thun. Ob dieses Spiel in der Heimat oder erneut im Kanton Bern stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. Das Team freut sich jedoch in beiden Fällen über lautstarke Unterstützung.

19.8.2024
Nicolas Jordan
Alle News anzeigenAlle Offenen Stellen anzeigen